Warum bitte soll ich große Seifenblasen machen? Mein Kind spricht doch das „SCH“ („F“, „S“ …) falsch aus! Ich möchte üben und NICHT Seifenblasen pusten!
Diese Aussagen höre ich beim Erstgespräch oft. Klar, besorgte Eltern kommen in meine Praxis, möchten gerne ein schnell umsetzbares Übungsprogramm haben und fragen sich, wie sie Ihrem Vorschul-, oder Schulkind schnellstmöglich die richtige Aussprache eines bestimmten Buchstabens antrainieren können.
Nun rate ich u.a. zu Seifenblasen. Was haben – bitte – Seifenblasen mit der Aussprache zu tun? Eine berechtigte Frage. Nun folgt die fachliche Auflösung.
Warum Seifenblasen definitiv effektiv sind!
Seifenblasen sehen so leicht, so spielerisch aus – JA (!): das sind sie auch und zusätzlich:
- Leistest Du eine perfekte muskuläre Vorarbeit für eine tolle Aussprache Deines Kindes
- Lernt Dein Kind die Atemluft kontrolliert und dosiert einzusetzen
- Wird die Gesichtsmuskulatur, im Speziellen die Wangenmuskulatur angespannt (= Muskelaufbau 😉 ),
- Rundet sich der Mund, dadurch wir der Lippenringmuskel aktiviert (der u.a. für einen geschlossenen Mund verantwortlich ist),
- Spannen sich Zunge und Zungenränder an
Welche Seifenblasen sind die richtigen?
Ich empfehle Dir eine ganz normale Seifenblasendose (wie Pustefix oder günstigere Varianten) mit einem Pustering der Standardgröße (Größe eines 5 Cent Stückes). Bei kleineren Pusteringen müsste Dein Kind viel genauer und gezielter blasen (der Mund müsste ganz spitz sein, die Luft ganz gezielt & auf kleinstem Raum gepustet werden) und das fällt zu Beginn oft schwer!
Größere Pusteringe sind zu Beginn auch oft unkontrollierbar, denn Dein Kind muss nicht gezielt blasen, denn der Pustering ist zu groß und es bräuchte eine kräftige und lange Ausatmung, um die Größe der Seifenblase mit Luft zu füllen.
Spielideen für Seifenblasen
Einstieg ins Seifenblasenland 🙂
Nehme die Seifenblasen und lasse Dein Kind erstmal pusten! Meistens wird es erstmals so aussehen:
Dein Kind holft tief luft und … FFFFFF … pustet wie wild durch den Pustering. Es entstehen unzählig kleine Blasen – … für den Anfang ist das schon ganz gut!
Experimentiert und bewundert gemeinsam all die bunt schillernden Seifenblasen. Wechselt Euch auch ab, denn gemeinsam macht jedes Spiel mehr Spaß!
Steigerung: Jetzt kommen größere Seifenblasen ins Spiel!
Jetzt versucht ihr Euch an größeren Seifenblasen! Das ist tatsächlich schon eine kleine Herausforderung.
Wie das geht? Ihr lasst einen gaaaanz langen, langsamen Wind pusten. Nicht ruckartig und auch keine stoßartige Ausatmung, sondern eine lange, dosierte Ausatmung ist jetzt nötig, um große Seifenblasen zu pusten. Da benötigt Euer Kind schon viel „Feingefühl“ für die Atmung!